Rauchfreie Freibäder: Sport und Spaß in frischer Luft

letzte Aktualisierung: 27.04.2024, zuerst veröffentlicht 08.05.2015: Die Freibadsaison beginnt im Mai. Für die ersten Mutigen, die die Liegewiesen sprenkeln, wird es noch ein rauchfreies Vergnügen sein, denn sie haben viel Platz um den Liegestuhl herum. Doch wo kann man immer rauchfrei baden?

Doch an den richtig heißen Sommertagen und in den Ferien reihen sich die Badetücher so eng aneinander wie Ölsardinen in der Büchse. Leider steigt Tabakrauch nicht sofort steil nach oben, wie man sich das wünschen würde, sondern wabert geraume Zeit in Nasenhöhe herum, bevor er sich verflüchtigt. Wie Wissenschaftler in einer Studie der kalifornischen Stanford-Universität herausgefunden haben, ist Tabakrauch im Freien etwa bis zu einer Entfernung von zwei Metern noch schädlich und verstärkt die Feinstaubbelastung, der man ohnehin den Tag über ausgesetzt ist. Nicht zu reden von der ungesunden Wirkung auf Asthmatiker, Allergiker und gegen Tabakrauch empfindliche Menschen.

In der Presse liest man öfter von Anträgen auf Rauchverbot auf den Liegewiesen von Freibädern, noch zu oft sind diese Initiativen aber nicht erfolgreich. Dennoch gibt es positive Beispiele rauchfreier Freibäder oder solcher, die getrennte Raucher- und Nichtraucherbereiche ausweisen. Die Auslöser dafür waren verschieden: Oft gaben anhaltende Proteste von Eltern den Ausschlag, dass nun zumindest im Kleinkinderbereich das Rauchen unterlassen werden muss, manchmal haben sich Schwimmer beschwert, die nach dem Auftauchen den über der Wasseroberfläche hinziehenden Rauch einatmen mussten, häufig ist der Kippenmüll auf den Liegewiesen ein Anlass, in manchen Fällen auch Überlegungen zur Brandgefahr bei trockenem Wetter.

Komplett rauchfreie Freibäder

Ein tolles Beispiel dafür sind die zehn Familienbäder Wiens, die aus Kinderschutzgründen zuerst getrennte Bereiche angeboten hatten und dann ein totales Rauchverbot aussprachen, da sich die Raucher nicht an die Regelungen gehalten hatten. Im niederösterreichischen  Heidebad Hausmening (Amstetten) ist seit Mai 2023 der gesamte Außenbereich rauchfrei, nur auf der Buffetterrasse darf noch geraucht werden. Auch im Frei- und Hallenbad des Mainzer Schwimmvereins und im Freibad Gnarrenburg (Niedersachsen) badet und sonnt man sich völlig rauchfrei. Im Schlossbad Heroldsberg gilt Rauchverbot überall, ausgenommen im Kioskbereich. Ab Saisonbeginn 2024 ist das Imre-Gutyan-Freibad in Gemmingen (Lkr. Heilbronn) komplett tabak- und cannabisfrei, wie der Gemeinderat einstimmig beschloss.

Freibäder mit getrennten Bereichen

Diese findet man in den Frankfurter Freibädern, im Schyrenbad München, in den Freibädern von Mühlacker, Dachau, Dorfen, dem Familienbad Oberbieber (Neuwied), der Badeanlage Rantzauer See in Barmstedt (Pinneberg), den Grazer Freibädern, Bad Belzig und dem Erlebnisfreibad in Plattling. In Rottenburg a. Neckar gilt ein Rauchverbot n in den überdachten Bereichen, an allen Beckenumgängen, dem Kinderspielplatz sowie dem Kinderbereich mit zugehöriger Liegewiese.

Freibäder mit Rauchverbot in den Kinderbereichen

In den Nürnberger Freibädern sind die Kleinkindbereiche rauchfrei; der Nichtraucherschutz soll in der kommenden Saison noch ausgeweitet werden. Dank einer Initiative des örtlichen Kinderschutzbundes ist der Kinderbereich im Murrhardter Trauzenbach-Freibad (Baden-Württemberg) rauchfrei. Im Kleinkindbereich sowohl des AQWA-Freibads Walldorf (Baden-Württemberg) als auch des Freibads Germering darf nicht geraucht werden. Der Passus in der Badeordnung, dass Rauchen auf den Liegewiesen unerwünscht sei, ist leider inzwischen gestrichen worden. In den Stuttgarter Freibädern und Thermen gilt Rauchverbot an den Beckenumgängen im Außenbereich. Im dortigen Mineralbad Leuze wurde, auch mit Hilfe einer Pro Rauchfrei-Initiative, der Familienbereich zur Nichtraucherzone erklärt.

Eine kuriose Regelung hat das Freibad Eckbusch (Wuppertal). Die dortige Badeordnung legt fest, dass auf den Liegewiesen nur geraucht werden dürfe, sofern es die anderen Gäste nicht störe.

Die Einführung von Rauchverboten wurde beispielsweise in Lahnstein, Offenburg und Tübingen von einer Mehrzahl der Stadträte bzw. der Verwaltung abgelehnt, im Fall Tübingen trotz häufiger Beschwerden von Badegästen.

Wer weitere rauchfreie Freibäder oder solche mit getrennten Bereichen kennt, möge uns das bitte über das Kontaktformular mitteilen.