Straßen-Promotion mit Gratiszigaretten von Pro Rauchfrei gestoppt

04.05.2024 – Die Tabakbranche hat ihre eigene Art, den Nichtrauchermonat Mai zu feiern. Sie bezahlt junge Leute dafür, um auf der Straße andere junge Leute mit Tabak zu ködern. Doch die „Feier“ findet dieses Jahr nicht statt.

(Artikelbild: KI-generiert; (c) Pro Rauchfrei e.V.)

Ab dem 2. Mai, den ganzen Monat hindurch, sollten Zigaretten in Berlin, Hamburg, München, Stuttgart, Düsseldorf und weiteren Großstädten gewerblich kostenlos abgegeben werden. Dem hat Pro Rauchfrei einen Riegel vorgeschoben. Auf unsere dringende Aufforderung hin mit eng gesetzter Frist wurden die Stellenangebote deaktiviert und die Straßenaktion abgeblasen. Das mit der Promotion beauftragte Unternehmen bestätigte dies, wie von uns gefordert, schriftlich.

Wie ist das Marketing für Tabakwaren im Tabakerzeugnisgesetz geregelt?  Außenwerbung für Tabakerzeugnisse, E-Zigaretten und Nachfüllbehälter ist nach § 20a nur in Geschäftsräumen des Fachhandels und an den dazugehörigen Außenflächen inklusive Schaufenster erlaubt.  Die kostenlose gewerbliche Abgabe von Zigaretten, Tabak zum Selbstdrehen und Wasserpfeifentabak ist ebenfalls nur in den Geschäftsräumen des Fachhandels zulässig. Die Promotion-Aktion mit aktiver Ansprache von Passanten, Aufforderung zu einer Registrierung und Abgabe von Gratiszigaretten verstieß gleich gegen beide Regelungen.

Bei einem Fachhandel für Tabakprodukte bzw. E-Zigaretten und Liquids handelt es sich im Übrigen  nicht um Verkaufsstellen, in denen Tabakwaren zusammen mit diversen anderen Arten von Waren verkauft werden, sodass also derartige Werbeaktionen in Supermärkten, Tankstellen oder Kiosks ebenfalls unter die gesetzliche Beschränkung der Tabakwerbung fallen.

Wir gehen fest davon aus, dass die gesamte Branche, angefangen von den Herstellern bis zum Vertrieb, künftig ihre Werbestrategien an die gesetzlichen Vorgaben für Tabakwerbung und Werbung für E-Zigaretten anpassen wird.  Leider gibt es in Deutschland immer noch genügend erlaubte Formen von Marketing und Sponsoring. Hier sind die Ampelparteien stark in Verzug, die angekündigte schärfere Regulierung umzusetzen.