Beim Nichtraucherschutz noch einen „Lucha“ vom Musterländle entfernt
23.12.2019 Wenn Sozialminister Manfred Lucha im „Muster-Ländle“ einen mustergültigen Nichtraucherschutz einführen will, bewirkt er damit nicht nur einen stark verbesserten Gesundheitsschutz für die gesamte Bevölkerung, sondern kommt den Erwartungen ausländischer Reisender entgegen. Denn diese sind regelmäßig schockiert über den laxen Nichtraucherschutz in der Gastronomie in Bundesländern wie Baden-Württemberg. Weder getrennte (Nicht-) Raucherbereiche noch ausgewiesene Raucherkneipen garantieren rauchfreies Ausgehen. Die unklaren und komplizierten Regelungen führen dazu, dass der Rauch auch in den Nichtraucherbereich zieht. Aufgezwungenes Passivrauchen ist die Folge, ganz zu schweigen vom üblen Gestank von Kleidung und Haaren.
Zufriedene Gäste verweilen länger und konsumieren mehr. Raucher akzeptieren nachvollziehbare Regelungen – wie eben ein konsequentes Rauchverbot – überraschend schnell, wie gerade das Nachbarland Österreich beweist. Auch dort zum Vorteil des Fremdenverkehrs. Wirte schließlich können mit ihren Kernkompetenzen in den Wettbewerb treten, ohne Verzerrungen durch das Rauchen als untergeordnete Dienstleistung befürchten zu müssen.
„Es sind faktisch nur ein paar Schritte der Raucher, nach draußen oder um die Ecke, die mehr Gesundheit und Wohlbefinden für Arbeitnehmer und Gäste in der Gastronomie bedeuten“, stellt Siegfried Ermer, Pressesprecher von Pro Rauchfrei e.V., klar: „Rauchfreie Innenräume in öffentlich zugänglichen Gebäuden sind europaweit schon der Standard – rauchfreie Außenbereiche wären das Sahnehäubchen obenauf, das Baden-Württemberg als wahres Genießerland an die Spitze der deutschen Bundesländer setzen kann. Das sollte die mitregierende CDU bedenken, wenn sie den Vorschlag des Sozialministers für einen echten Nichtraucherschutz diskutiert.“