Die Freiheit vom Zwang zum Mitrauchen

Rauchfrei – gut für alle!

08.07.2019  Wenn der drogenpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Wieland Schinnenburg, vorschlägt, in Deutschland Orte rauchfrei zu halten, an denen man dem Rauch nicht oder kaum ausweichen kann, ist das ein bemerkenswerter Vorstoß für die FDP und findet unsere volle Unterstützung. Es wäre ein guter und logischer Anfang, alle Bereiche, in denen Kinder und Jugendliche täglich betroffen sind, von Tabakrauch zu befreien: öffentliche Spielplätze, Bushaltestellen oder Bahnsteige, Bereiche vor Schulen und Kitas, wie der FDP-Politiker aufzählt.

Generell ist es im Alltag an vielen Stellen nicht möglich, dem Passivrauchen zu entgehen. Viele kurze Momente besonders starker Belastung summieren sich Tag für Tag zur chronischen Gesundheitsschädigung. Hinzu kommt noch die Belastung durch Passivrauch in Innenräumen, am Arbeitsplatz, in Raucherhaushalten oder in der Gastronomie, für die in 13 Bundesländern ein höchst unzureichender Nichtraucherschutz gilt. Zusammengenommen ergibt das eine erhebliche Beanspruchung durch Tabakrauch, die für Minderjährige und kranke Menschen noch schädlicher ist als für gesunde.

Wer meint, im Außenbereich verflüchtige sich der Tabakrauch doch nach oben, dem sei gesagt, dass ein vorbeigehender Raucher auf der Straße allein an Feinstaub zehn Mal mehr hinterlässt als der Straßenverkehr. Haltestellenhäuschen oder andere überdachte Bereiche lassen den Rauch noch viel schlechter abziehen. Eingangstüren von Gebäuden saugen beim Öffnen den Rauch von den davorliegenden Eingangsbereichen richtig ein, dahinter staut sich der Qualm im Innenraum. Ganz zu schweigen von Bahn oder Bus, in die der Rauch bei geöffneten Türen herein-, aber kaum wieder hinauszieht.

„Rauchfrei bedeutet die Freiheit vom Zwang zum Mitrauchen“, sagt Siegfried Ermer, Pressesprecher des Verbraucherschutzverbands Pro Rauchfrei e.V.: „Von dieser Freiheit ist in der öffentlichen Diskussion viel zu wenig die Rede. Gerade für unsere Kinder und Jugendlichen sollte diese Freiheit aber eine Selbstverständlichkeit sein.“ Da sich seit Jahrzehnten dieser Grundsatz nicht durch Freiwilligkeit durchsetzen lasse, müssten bindende Regelungen her, bundesweit, für innen und außen, fügt Ermer hinzu.

Mehr über rauchfreie Orte erfahren Sie in unserem Positionspapier