02.03.2019 An einer Einblendung mit einem rauchenden Kind im Vorspann der WDR-Sendung „Menschen hautnah“ erkennt der Jugendschutzbeauftragte des WDR kein Problem
Die regelmäßig ausgestrahlten Folgen der WDR-Serie „Menschen hautnah“ zeigen im Vorspann kurze, sehr eindrückliche Szenen mit verschiedenen Situationen zwischen Menschen unterschiedlichen Alters, so unter anderem auch eine zwar sehr kurze, aber dennoch hoch einprägsame Szene mit zwei etwa 6-8-jährigen Buben. Einer raucht, der andere blickt ihn schelmisch lächelnd an. Aufgrund einer Beschwerde von einem Mitglied protestierten wir beim WDR gegen diese Szene, auch weil „Menschen hautnah“ ohne Altersvorbehalt jederzeit im Internet auf youtube abrufbar ist.
Von den angeschriebenen WDR-Verantwortlichen reagierte nur der Jugendschutzbeauftragte Patrick Wagner. Er wies unseren Protest vollständig zurück. Eine der bezeichnendsten Passagen aus seiner Antwort lautet wie folgt: „Dass die oben beschriebene Einstellung überhaupt dazu geeignet sein könnte, eine entwicklungsbeeinträchtigende Wirkungskraft zu entfalten, kann ich mir kaum vorstellen. Es handelt sich um eine neutral gehaltene Darstellung im dokumentarischen Kontext, die sozialethische Orientierung ist gegeben, denn die Jungen sind sich ihres Regelverstoßes bewusst und bringen das zum Ausdruck und schließlich ist die Intensität der Darstellung mit einer Dauer von unter zwei Sekunden als gering zu bewerten.“
Als ob die Intensität von bewegten Bildern linear von der Zeit abhinge, die sie zu sehen sind. Insbesondere, wenn es sich um ständig wiederholte Bildszenen handelt. Wären die Szenen des Vorspanns in ihrer raschen Abfolge so wenig eindrücklich, wie hier behauptet, hätte man nicht so viel Sorgfalt auf deren Erstellung verwandt.
Leider ist festzustellen: Die Sensibilität seitens des WDR zum Thema „Rauchen im Fernsehen“ ist äußerst gering ausgeprägt, gerade auch beim Jugendschutzbeauftragten.