Falsche Experten

Wie Absatzzahlen von Tabakwaren falsch interpretiert werden

19.10.2016  Aktuell wird berichtet, durch die Einführung der sog. Schockbilder auf Zigarettenpackungen hätte sich der Absatz von Tabakwaren im 3. Quartal 2016 reduziert. Anders sieht es Deutschlands größter Nichtraucherverband Pro Rauchfrei.

„Wer sind die angeblichen Experten, die dies behaupten? Wir sehen den Grund im Rückgang des Absatzes von Tabakwaren alleinig an den Tricksereien der Tabakkonzerne mit den Steuerbanderolen. Denn immer wenn für die Industrie unangenehme Änderungen eintreten, wie z.B. Preiserhöhungen oder eben auch diese Schockbilder, produzieren die Konzerne massenweise vor. Und nur so ist zu erklären, dass im 3. Quartal 2016 die Tabaksteuereinnahmen um 22,7 % zurückgegangen sind. Durch die Vorproduktion stiegen hingegen die Steuereinnahmen in den ersten beiden Quarten 2016 um 22,7 % und 12,5 %. Eine belastbare Aussage, inwieweit die sog. Schockbilder tatsächlich wirken, lässt sich erst sagen, wenn wir die Entwicklung in den nächsten Quartalen wissen“, so der Bundesvorsitzende von Pro Rauchfrei, Siegfried Ermer.

Pro Rauchfrei hält die Schockbilder auf Zigarettenschachteln mit Produktlogo für nicht effizient. Nur sog. plain packaging, also Zigaretten in einer einheitlichen, neutralen Verpackung sind ein wirksames Mittel, den Tabakkonsum nachhaltig zu reduzieren, wie dies z.B. in Australien belegbar ist.