Pro Rauchfrei Jahreshauptversammlung 2015

Ideen für ein Land frei von Tabakwerbung, -automaten und verrauchten Haltestellen

16.10.2015  Am 9. und 10. Oktober trafen sich langjährige, neue und wieder aktive Pro Rauchfrei-Mitglieder zum gemeinsamen Vorabendfest und am nächsten Tag zur Jahres­hauptversammlung  in Hannover. Aufgrund der längeren Anreise der im Süden wohnenden Mitglieder fiel heuer eine gemeinsame Unternehmung im Freien aus. Dafür war das gesellige Beisammensein im Tagungs­zentrum des Stephansstifts umso anregender.

Am Samstag gehörte es zu den Aufgaben der Mitglieder-versammlung, die Vereinsspitze neu zu wählen.  Der bisherige Vorstand wurde nach seiner  Entlastung in der gleichen Zusammensetzung wie in den vorhergehenden beiden Jahren einstimmig von allen Stimmberechtigten gewählt, wobei sich die drei entlasteten Vorstände selbst der Stimme enthielten.

Nach den Berichten des Vorstands sowie der Referats- und Landesleiter über die Vorgänge in ihren Bereichen seit der letzten Hauptversammlung standen besonders die unmittelbar geplanten Aktionen zur Diskussion und Entscheidung an.

Insbesondere die anwesenden Berliner wollen stärker gegen das fast allgegenwärtige Rauchen in der Hauptstadt angehen. Aus gegebenem Anlass befassen wir uns erneut mit der Abschaffung aller Tabakwerbung in Deutschland, mit Tabakautomaten, rauchfreien Haltestellen und dem Rauchverbot im Auto, wenn Kinder mitfahren. Mit diesen Themen knüpfen wir folgerichtig an unsere Forderungen in unserer letztjährigen Resolution zum Kinderschutz und das Motto „Mitrauchen soll kein Kinderspiel mehr sein“ der Hauptversammlung 2013 an.

 Die vorgestellten Projekte wurden ausgiebig und durchaus kontrovers diskutiert.  Mehrere gute und praktikable Ideen kristallisierten sich dabei heraus. Zwei Aktionen aus früheren Jahren, die Tabakautomaten-Aktion und das TV-Panel, sollen in modifizierter Form wiederbelebt werden. Rechtliche Möglichkeiten, gegen Tabakwerbung vorzugehen, auch ungewöhnliche, werden vom Referat für Verbraucherschutz noch mit all ihren Konsequenzen ausgelotet. Ob es im Sommer 2016 eine rauchfreie öffentliche Veranstaltung von Pro Rauchfrei oder sogar eine lose Serie von Veranstaltungen geben wird, wurde noch nicht abschließend entschieden.

Auf jeden Fall werden wir eine Petition an den Deutschen Bundestag richten, da wir die Zeit dafür mehr als reif finden. Das Für und Wider von Lobbyismus auf Bundesebene wurde erwogen; wir waren uns einig, dass wir Nichtraucher hier noch einiges aufzuholen haben. Da es auch in Bundesländern mit gutem Nichtraucherschutz noch vielerorts an der korrekten Kennzeichnung fehlt, werden wir hier künftig positive Beispiele besonders hervorheben und anerkennen (wie z.B. vor einem Betriebsgebäude in Hannover, s. unten).

Wie bei allen anderen Vorhaben hängen auch bei Rauchfrei-Projekten Erfolg und Misserfolg vom Engagement und den „Zeitspenden“ unserer Mitglieder ab. Wir sind per E-Mail, Kontaktformular, Facebook-Nachricht oder Telefon erreichbar. Wer Lust hat, uns näher kennenzulernen oder mit einer Geldspende unter die Arme zu greifen ist genauso willkommen wie jemand, der Aktionen mittragen, recherchieren, sich in ein Thema einlesen oder einen Artikel schreiben möchte. Dankbar sind wir natürlich auch, wenn jemand interessante Leute auf uns aufmerksam machen kann.

Wie üblich nahmen sich einige Mitglieder am Sonntag Zeit, um den Veranstaltungsort näher zu erkunden. Bei strahlend blauem Himmel, wenn auch kaltem Wind, wurde Hannover zu Fuß und per S-Bahn durchstreift.  Während die Stadtbummler die Gastronomie nur auf die Qualität ihrer Speisen und Getränke testete, prüfte unser inzwischen berühmter rühriger Außendienst die im niedersächsischen Gesetz leider erlaubten Raucherräume und –lokale streng auf ihre Kennzeichnung.  Es ist abzusehen, dass daraus wieder diverse Anzeigen an die Behörden resultieren werden.