Stumme Mitraucher fanden eine Lobby

Pro Rauchfrei Pressemeldung vom 08.07.2013:

Ein Artikel vom letzten Dezember in den Nürnberger Nachrichten ließ Pro Rauchfrei aufhorchen: Es wurde über die Reptilien-Auffangstation München in Räumlichkeiten der Ludwig-Maximilians-Universität berichtet. Die dort aufgrund von Überbelegung auch im Büro des leitenden Tierarztes – eines starken Rauchers – untergebrachten Tiere wurden offenbar zum ständigen Mitrauchen gezwungen. Tiere leiden stumm, und wenn die aufmerksame Journalistin die Verhältnisse nicht so deutlich geschildert hätte, wäre dies auch heute noch so.

Ein Pro-Rauchfrei-Mitglied nahm sich schließlich mit Geduld und Beharrlichkeit der Sache an. Zum Glück für die zwangsberauchten Reptilien, denn selbst der Tierarzt und der Trägerverein wollten nichts an den unhaltbaren Zuständen ändern. Auch die tierärztliche Fakultät der LMU wiegelte ab: Die Räume seien der Auffangstation zur Nutzung überlassen und man könne hier keinen Einfluss ausüben.

Daraufhin erstattete das aktive Pro Rauchfrei Mitglied beim Veterinäramt München Strafanzeige gegen den rauchenden Tierarzt wegen Tierquälerei und gegen den Vorsitzenden des Trägervereins wegen Beihilfe zur Tierquälerei. Zuständigkeitshalber befasste sich die Staatsanwaltschaft München mit dem Vorgang und beauftragte eine Sachverständige vom Veterinäramt.

Offensichtliche Schäden konnten an den mitrauchenden Tieren zwar nicht festgestellt werden, doch der Vorsitzende des Trägervereins handelte einsichtig und erließ eine Dienstanweisung, die nunmehr das Rauchen in Räumen, in denen sich Tiere befinden, verbietet.

Pro Rauchfrei ist sich sicher, dass die Reptilien – wenn auch unhörbar – aufgeatmet haben und dankt seinem Mitglied für seinen Einsatz in Sachen tätige Tierhilfe.