oder wie zwei Parteifreunde das Nichtraucherschutzgesetz manipulieren.
14.06.2013 Eine Gruppe Besucher des Neusser Rathauses erfährt an der Pforte:
„Unseren Bürgermeister finden Sie im Raucherzimmer.“
Wie? Das Büro eines Bürgermeisters ein Raucherzimmer? Geht denn das?
Nun, bei Otto Normalverbraucher geht das nicht, der muss drei Treppen abwärts und zweimal ums Eck verschämt in das fensterlose Kabäuschen huschen, das von der Abstellkammer ins Raucherzimmer umgewidmet wurde.
Herr Napp aus Neuss jedoch, dem Pro Rauchfrei den Spitznamen „Vesuv von Neuss“ verpasste, bei dem geht das. Das meint jedenfalls er selbst und das meint auch sein Parteispezi Landrat Petrauschke. Eigentlich wäre der Landrat zuständig, die Verfehlungen des Neusser Bürgermeisters zu ahnden. Da jedoch beide mit ihren wirren Verdrehungen den gleichen Rauch ablassen, ist es kein Wunder, dass sich nun die Bezirksregierung mit dem „Vesuv von Neuss“ und seinem Krater auseinandersetzen muss.Wenn Napp und sein Parteispezi Petrauschke meinen, das Dienstzimmer des Bürgermeisters dürfe man als Raucherzimmer deklarieren, dann bedeutet das nach dem Gesetz und der Meinung von Pro Rauchfrei:
- Das Namensschild „Bürgermeisterzimmer“ müsste der Aufschrift weichen: „Raucherzimmer – Personen unter 18 Jahren ist der Zutritt verboten“.
- Das Raucherzimmer, also das Bürgermeisterzimmer, darf jederzeit von allen Angestellten im Rathaus besucht werden, sobald sie der Qualmdrang überfiele. Wir wünschen frohes Schaffen im Taubenschlag von Neuss.
Über den Vesuv heißt es in einer Reportage: Der Vulkan dampft und riecht nach Schwefel und Pech. Nein, Pech hat der Neusser Vulkan Napp nicht, da lässt ihn sein Freund Petrauschke nicht im Stich.
„Wir erwarten nun, dass die Bezirksregierung Düsseldorf den Fall nach Buchstaben und Geist des Gesetzes entscheidet und keine Lex Napp daraus macht – auch zum Schutz aller Personen in der Umgebung anderer speiender Vulkane“, so Siegfried Ermer, Bundesvorsitzender von Pro Rauchfrei.