Resolution zum Schutz aller Kinder vor schädlichem Tabakrauch – Konvention gegen alle Formen von Gewalt

11.03.2013 „Weltweit sterben jährlich über 6 Millionen Menschen an den Folgen des aktiven
oder passiven Tabakkonsums, und Milliarden Menschen leiden massiv
gesundheitlich darunter.

Dabei sind besonders Kinder zwangsweise, weil nicht selbstbestimmt, dem
giftigen Tabakrauch ausgesetzt, den ihre Eltern, Erziehungspersonen oder alle
anderen rauchenden Personen gedankenlos, nur ihrer Sucht geschuldet,
produzieren. Allein in Deutschland müssen wir täglich von drei Kindstoten
ausgehen, nur weil sie das Pech hatten, von rauchenden Eltern gezeugt und/oder
erzogen worden zu sein. Ein häufiger Fall ist dabei der Plötzliche Kindstod. Er wird
in Deutschland auf 300 Fälle pro Jahr geschätzt. (Quelle: Paditz E. (2003)
Konsenspapier SID-Prävention in Deutschland, Monatsschrift Kinderheilkunde,
151, 315-317 und California Environmental Protection Agency (1997) Health
effects of exposure to environmental tobacco smoke. California Environmental
Protection Agency, Sacramento, California und Schlaud M., Kleemann WJ Poets
CF et al. (1996). Smoking during pregnancy and poor antenatal care: two major
preventable risk factors for Sudden Infant Death Syndrom. International Journal of
Epidemiology, 25, 959-965).

Die verantwortungslose Tabakindustrie macht aus reiner Gewinnsucht Menschen
mit ihren Drogen süchtig, beutet sie finanziell aus und schädigt wissentlich deren
Gesundheit. Die Entwicklung automatisierter Produktionsprozesse und eines
chemischen Tabakgemischs hat zu einer massenhaften Sucht geführt, die sich
durch alle Bevölkerungsschichten zieht. Dieses rücksichtslose Gewinnstreben
vernichtet Milliarden von Bäumen und fruchtbares Ackerland, schädigt und tötet
Menschen und Tiere gleichsam. Der volkswirtschaftliche Schaden wird allein in
Deutschland auf jährlich mind. 33,6 Mrd. EUR beziffert (Quelle: Uni Hamburg,
Institut für Recht und Wirtschaft, 2010).
Abzüglich von ca. 13,4 Mrd. EUR an Tabaksteuer verbleiben noch mind. 20 Mrd.
EUR p.a., für die auch Nichtraucher aufkommen müssen.

Die Schwächsten in dieser mörderischen Kette sind nach der Umwelt vor allem
die Kinder. Jedes zweite von ihnen muss in einem nikotinverseuchten Haus
aufwachsen und wird oft für ein Leben lang geschädigt. Zwangsberauchung von
Kindern ist Gewalt an Kindern, die sie zudem ihrer Grundrechte beraubt.

Die gesundheitlichen Schädigungen sind wissenschaftlich empirisch
nachgewiesen und werden seit Jahrzehnten auch von der Tabakindustrie intern
nicht mehr in Zweifel gezogen, wie geheime Aufzeichnungen aus den Konzernen
belegen. Deshalb ist es an der Zeit, die Zwangsberauchung von Kindern unter den
gleichen rechtlichen Schutz zu stellen, wie die körperliche Gewalt gegen Kinder.

Pro Rauchfrei hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, neben einer rauchfreien
Gastronomie und dem Recht von Menschen in tabakrauchfreien Wohnungen
leben zu können, besonders dem Recht der Kinder auf eine rauchfreie Erziehung
Geltung zu verschaffen.

Verabschiedet anlässlich der Hauptversammlung von Pro Rauchfrei,
am 22. Oktober 2011 in Berlin

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