Es kann mittlerweile schon mal vorkommen, dass in Klassenzimmern oder Fluren von Schulen in einer Pause Dampf von E-Zigaretten aufsteigt – viele Schüler denken sich dabei nichts, handelt es sich ja schließlich nicht um Rauch. Manche Schule kennt das Phänomen des Nikotin-Dampfens noch gar nicht.
26.11.2011 Grund genug, dass das NRW-Schulministerium diesem Treiben nun einen Riegel vorschiebt. In einem Erlass vom Oktober 2011 hat es sämtliche Schulen im Lande angewiesen, bei schulischen Veranstaltungen auf dem Schulgelände das Dampfen von E-Zigaretten zu untersagen.
Das ist richtig so, meint Dipl.-Chem. Patrick Kast, Pro Rauchfrei e.V.:
Auch wenn der Dampf der E-Zigarette niemanden stören wird und er erheblich weniger schädlich sein wird, als der einer normalen Zigarette, enthält er doch das Nervengift Nikotin. Es ist sehr sicher, dass dies auch Einfluss auf andere Personen in der Umgebung hat. Gewichtiger ist in dem Zusammenhang aber wohl noch, dass diese hardcore-Droge in einer Schule nichts verloren hat. Das Kind das heute vermeintlich harmlos dampft, raucht vielleicht morgen schon.
Das Thema E-Zigarette steht seit geraumer Zeit auch bei Pro Rauchfrei zur Debatte. Es ist anzunehmen, dass auf Bundes- und Europaebene in den kommenden Jahren eindeutige Regelungen diese neue Mode einschränken werden. Da der Dampf der E-Zigarette auch optisch nicht unbedingt vom Rauch zu unterscheiden ist, würde es wohl auch in Gaststätten immer wieder zu Missverständnissen kommen.
Anwesende Suchtraucher könnten dann schnell ihr Schalterchen umlegen und sich legitimiert fühlen, bequem wieder andere Gäste rücksichtslos drinnen zu schädigen. Dass dies in der Praxis sehr schnell geht, ist bewiesen. Sonst bräuchte es ja keine klaren und strikten Gesetze, um Rauch in 80% der Spaß-Gastronomie zu verhindern, welcher die Freiheit und Gesundheit einer Mehrheit schädigt. Diesen Rauch wollen sehr viele zwar nicht, wie laufende Umfragen sowie Ergebnisse aus Bayern und anderen europäischen Staaten zeigen.
Doch bevor es konkrete Handhabe in Form von klaren Gesetzen gibt, herrscht logischerweise bei vielen Nichtrauchern Resignation (oder manchmal selbst eingeredete „Toleranz“) vor – der Kampf gegen Windmühlen (Raucher-Wirte -Allianz) ist ohne Regeln ja auch nicht zu gewinnen.