Konsequenter Nichtraucherschutz. Erfolgsmodell Bayern – Vorbild für Deutschland

31.07.2011  Das vom Volk beschlossene Reinheitsgebot der bayerischen Wirtshausluft ist nun ein Jahr alt – und es hat sich viel besser bewährt, als es manch einer für möglich gehalten hätte. Denn in den „Eckkneipen“ (Schankgastronomie) steigen die Umsätze im rauchfreien Bayern gegenüber NRW, Deutschlands Raucherland Nummer eins, um 2,7%!

siehe hierzu auch die Pressemitteilung von Pro Rauchfrei

Abgesehen von einigen Querulanten, die immer noch in Form von selbstherrlichen, statistisch fragwürdigen „Untersuchungen“ ihre Schreckensvision von „Diskriminierung“ und „Wirtshaussterben“ hinausposaunen, kräht heute kein Hahn mehr nach dem Thema, denn die Fakten sehen zum Glück anders aus – Nichtrauchen ist der selbstverständliche Normalfall geworden und die Umsätze in der rauchfreien Gastronomie

die harten Zahlen der statistischen Landesämter beweisen eindeutig gravierende Unterschiede zwischen Bayern (striktes Gesetz) und NRW (kaum Nichtraucherschutz, viele Ausnahmen): die realen Umsätze in der Gastronomie sind im Zeitraum Januar-April 2011 im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2010 in Bayern um 3,0 % gestiegen! In NRW lediglich um 2,2 %. Noch deutlicher wird dieser Trend, wenn man sich nur die Schankbetriebe anschaut: dort stieg der Umsatz in Bayern um 0,4 %, während er in NRW um 2,3 % zurück ging! Auch die Zahl der Beschäftigten im Getränkeausschank sank in NRW in diesem Zeitraum um 6,3 %, während es in Bayern lediglich 1,6 % weniger Beschäftigte waren. (Quellen: www.statistik.bayern.de/veroeffentlichungen; http://www.it.nrw.de)

das neue Gesetz hat die bayerische Gesellschaft nachhaltig befriedet. Fast jeder akzeptiert es nun, es ist klar und einheitlich und schafft Freiheit und Gesundheitsschutz für alle Nichtraucher und für die Angestellten – was sich auch bereits in der Zahl der Herz-Kreislauf-Erkrankungen widerspiegelt. Die Raucher sehen mehrheitlich ein, dass ein kurzer Ausflug vor die Tür kein Problem ist, die Gaudi geht danach drinnen weiter. Das Bewusstsein hat sich gewandelt. Ausnahmen generieren in diesem Feld immer weitere Ausnahmen und verunsichern die Gastronomen so sehr, dass sie sich längst selbst ein klares Gesetz wünschen, wie Patrick Kast, Vorstand von Pro Rauchfrei e.V. in zahlreichen Gesprächen mit Gastronomen aus NRW und Berlin feststellt: „es war immer selbsterklärtes Ziel der Tabakindustrie, durch die Ländergesetze solche Verwirrungen zu generieren, um sie anschließend dem Nichtraucherschutz in die Schuhe zu schieben“. dass Schafkopf-Runden durch das Gesetz auseinander gerissen werden oder Kultur verloren ginge, ist absoluter Quatsch: auch auf dem Land ist es in der Regel heute kein Problem, wenn anwesende Raucher mal raus gehen, so wie man auch auf die Toilette geht, wenn die Blase drückt. Das Argument mit dem Lärm vor der Wirtschaft ist keines: Raucher nach innen zu verschieben, nur damit sie draußen keinen Lärm machen, ist nicht die Lösung des Problems – der fehlenden Rücksichtnahme – sondern lediglich dessen Verlagerung.

  • Tabak-Propaganda hat in Bayern längst ausgedient. Der Kampf wurde vor einem Jahr eindeutig entschieden. Die Vernunft hat gewonnen und inzwischen würde das Ergebnis wohl noch deutlicher ausfallen. Die nächsten Länder – NRW und Baden-Württemberg diskutieren bereits die Überarbeitung ihrer Gesetze – andere Länder, der Bund und auch die EU werden bald nachziehen.