Kurz nach Fasching beglückt der so genannte „Verein zum Erhalt der Bayerischen Wirtshauskultur“ (VEBWK) die Hauptstadt der Bayern mit einem kulturellen Tiefpunkt der besonderen Art.
01.03.2009 Unter dem Motto „Freiheit statt Bevormundung“ soll dort die gewerbsmäßig organisierte Ausnutzung einer Gesetzeslücke, das vorsätzliche Missachten von geltenden Gesetzen und Verordnungen sowie das Ausgrenzen und Mobben von nicht rauchenden Menschen als „Erfolg“ in einer „Jubel-, Appell und Protestveranstaltung“ zelebriert werden.
Damit die „Jubel-, Appell und Protestveranstaltung“ das für den VEBWK angemessene Niveau erreicht und nicht ein ähnlich großer Reinfall wie die seinerzeit angekündigte Großkundgebung auf der Münchner Theresienwiese wird, zu der statt der erwarteten tausenden Raucher nur eine Hand voll Randexistenzen erschienen ist, kaufen sich Bergmüller und Konsorten ihre Claquere diesmal mit einem Maß Freibier ein.
Dem dann gut alkoholisierten (denn nach dem freien Maß folgt sicher wenigsten ein weiteres Maß) Rauchermob werden ein paar Drogenprediger vorgesetzt und der Rest des Abends wird dann aus kollektivem Saufen und Rauchen bestehen.
Gerüchteweise war zu hören, dass Raucherschutzminister Söder von der Christlichen Sucht Union (CSU) dort erscheinen will – ob was an diesem Gerücht dran ist, wird sich zeigen. Als sicher gilt jedoch das Erscheinen von Wirtschaftsminister Zeil von der Freien Drogen Partei (FDP), bei dem ich mir allerdings nicht sicher bin, ob er den ersten Teil des Wortes „Wirtschaftsminister“ richtig verstanden hat. Außerdem soll auch Pfeifenraucher Hans-Ulrich Jörges aus der Stern-Chefredaktion etwas zu melden haben, der in Anbetracht der versammelten Raucherelite seine Pamphlete über Hartz IV-Empfänger wohl besser verschweigt.
Ich erwarte am Ende des Abends nichts, was an Gehalt einen nassen Bierdeckel überflügeln könnte.
Die anwesenden Gäste dürften ohnehin eher des Freibiers wegen kommen als um Bergmüller und Konsorten zu lauschen. Das ist aber auch gut so, denn so ist die Gefahr gering, dass die Anwesenden, die mit Freibier billig eingekauft worden sind, bemerken, dass sie nur instrumentalisiert worden sind, um gewerblichen Interessen zu dienen.
Bleibt zu hoffen, dass im allgemeinen Alkohol- und Nikotinrausch keiner auf die Idee kommt, einen Fackelmarsch durch den Löwenbräukeller zu machen.