11.02.2007 Der Verband Pro Rauchfrei wirft einigen Politikern im Zusammenhang mit deren Äußerungen zum Nichtraucherschutz total vernebelte Denkstrukturen vor.
Wenn Ministerpräsident Wulff es den Wirten überlassen will, ob sie ihr Lokal mit einem „R“ (Raucherlokal) kennzeichnen wollen oder nicht, dann diskriminiert er Raucher und Nichtraucher gleichermaßen, ohne einen Beitrag zum Nichtraucherschutz zu leisten. Ebenso verhält es sich, wenn Ministerpräsident Platzeck das Rauchen in den Abendstunden erlauben will. Es geht nicht darum, Raucherlokale mit einem Abzeichen zu stigmatisieren, sondern um den Gesundheitsschutz für alle. Tabakrauch ist ein hochgiftiges Gemisch, das sich überall festsetzt und seine schädigende Wirkung an die Umwelt weitergibt, auch wenn nicht geraucht wird.
„Es ist eine Zumutung für alle Nichtraucher, wenn sich Politiker zu einem Sachverhalt äußern, von dem sie keine Ahnung haben, weil sie sich mit ihm bisher nicht auseinandergesetzt haben. Solche Äußerungen arbeiten der Tabakindustrie in die Hände, die ein generelles Rauchverbot verhindern will. Die Naivität mancher Politiker ist unerträglich“, so Siegfried Ermer, Vorstandsvorsitzender von Pro Rauchfrei.
Ein Rauchverbot kann bis zu 140.000 Menschenleben jährlich retten.
Ermer fordert die Ministerpräsidenten auf, den Vorschlag der Fachleute der Länder strikt umzusetzen, die ein generelles Rauchverbot in der gesamten Gastronomie vorschlugen. Für Pro Rauchfrei wären Raucherzimmer denkbar, sofern sie über eine eigene Entlüftungsanlage verfügen, keinen Zugang zum übrigen Gastbetrieb und keine Bedienung bieten. So könnte man mit der Mär aufräumen, dass die Raucher ein wirtschaftlicher Faktor wären. Nur ein totales Rauchverbot in der Gastronomie sorgt für Wettbewerbsgleichheit unter den Wirten, für den Schutz aller Beschäftigten und Gäste und für steigende Umsätze, wie uns das Ausland lehrt.